Nach dem Unionsrecht hat eine Person, die in einem Mitgliedstaat wohnt, Anspruch auf Kindergeld auch für ihre in einem anderen Mitgliedstaat wohnenden Kinder. Deutschland hat sich wie auch andere Mitgliedstaaten wiederholt für eine Änderung dieser Regelung dahingehend eingesetzt, dass die Höhe des Kindergeldes in derartigen Fällen an die Lebenshaltungskosten im Wohnstaat der Kinder angepasst wird, sog. Indexierung. Die Europäische Kommission hält eine solche Regelung für eine Diskriminierung von Wanderarbeitnehmern, weil diese durch eine Indexierung unzulässig benachteiligt werden. Sie hat ein Vertragsverletzungsverfahren gegen Österreich eingeleitet, das in seinem Recht eine solche Indexierung normiert hat. Mit einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes dürfte im Jahr 2022 zu rechnen sein. (Quelle: https://beck-online.beck.de/)