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Erfolg von Existenzgründungen aus der Arbeitslosigkeit - manchmal ist ein Indikator nicht genurg

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Verfasser: Noll, Susanne; Wießner, Frank
Verfasserangabe: Susanne Noll ; Frank Wießner
Jahr: 2011
Wirtschaftsdienst
Mediengruppe: Unselbst Lit in Zss

Inhalt

Die traditionellen Evaluationskriterien orientieren sich
noch immer stark an einem männlichen Unternehmerbild,
das nur begrenzt auf Gründerinnen übertragbar
ist. Gängige Zielgrößen wie ?Überleben am Markt? und
?Einkommen? werden teilweise relativiert durch familiale
Verpflichtungen, wirtschaftliche Zwänge und finanzielle
Freiheiten der Gründerinnen, die sich insbesondere aus
dem Haushaltskontext ergeben. Dies schließt natürlich
umgekehrt nicht aus, dass Gründerinnen ebenso wie
Gründer aus ihrer selbständigen Tätigkeit ein individuell
Existenz sicherndes Einkommen erzielen wollen.
Die Beendigung von Arbeitslosigkeit ist wünschenswert,
aber nicht um jeden Preis. Wo nur niedrige Einkommen
realisiert werden, besteht zumindest grundsätzlich Armutsgefahr
? ganz gleich, ob dies am Unternehmensgegenstand,
dem Arbeitseinsatz, dem unternehmerischen
Geschick oder an persönlichen Präferenzen liegt. Dies
gilt aber nicht nur für selbständige Tätigkeiten, sondern
auch für verschiedene Formen abhängiger Beschäftigung.
Gerade kleine und kleinste Gründungen haben oft weniger
einen ausgeprägt unternehmerischen Charakter,
sondern dienen vorrangig der Sicherung des Lebensunterhaltes,
manchmal auch nur der zusätzlichen Einkommensgenerierung.
Die Selbständigkeit stellt dann eine
Alternative zu abhängigen Erwerbsformen und insbesondere
zu Mini- und Midi-Jobs dar, die ebenfalls häufi
g zur Aufstockung des Haushaltseinkommens genutzt
werden.
Selbständigkeit ? vor allem in kleinem Umfang ? muss
man sich leisten können. Bei einer Bewertung, inwieweit
die Förderziele damit erreicht werden, wird von der
Evaluationsforschung Scharfblick gefordert. Eine umfassende
Evaluation muss mehr als die ?klassischen?
Standardkriterien berücksichtigen. Nur so kann solide
und zuverlässige Politikberatung geleistet werden. Allerdings
bleibt dabei auch die Politik in der Pfl icht: Denn
die Frage etwa nach einer ?Untergrenze? für die Förderwürdigkeit
eines Gründungsvorhabens kann nicht wissenschaftlich,
sondern nur politisch beantwortet werden.
Aufgabe der Wissenschaft ist es allerdings, Fakten
vorzulegen und so zu einer Versachlichung der politischen
Diskussion beizutragen.

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Details

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Noll, Susanne; Wießner, Frank
Verfasserangabe: Susanne Noll ; Frank Wießner
Jahr: 2011
Übergeordnetes Werk: Wirtschaftsdienst
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Beschreibung: Nr. 6, S. 428 - 430 : graph. Darst.
Schlagwortketten:
Existenzgründung / Evaluation
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