KERNBOTSCHAFTEN:
Der Brexit hat nicht zu einer Renationalisierung in den EU-Staaten geführt, sondern im Gegenteil das Vertrauen in die EU gestärkt. Die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger in den Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde, (61 Prozent) wünscht sich mehr europäische Zusammenarbeit.
Die Mehrheit (57 Prozent) spricht sich weiterhin für Arbeitnehmerfreizügigkeit innerhalb der EU aus, gleichzeitig aber für Einschränkungen bei der Inanspruchnahme von Sozialleistungen (56 Prozent).
Mehr EU bei Außen- und Sicherheitspolitik: Eine Ausweitung der Kompetenzen der Europäischen Kommission wird mehrheitlich für sinnvoll erachtet, insbesondere im Bereich Außen- und Sicherheitspolitik (63 Prozent) zur Sicherung des Friedens.
Mehr Wohlstand und Chancen: Mit der EU verbinden heute im Vergleich zu 2015 die Bürgerinnen und Bürger wieder steigenden Wohlstand (47 Prozent) und Chancen (61 Prozent). Im Jahr 2015 waren es 33 Prozent bzw. 46 Prozent.
Solidaritätsgedanke: Obwohl Deutschland zu den größten Nettozahlern in der EU zählt, sprechen sich knapp 60 Prozent der Deutschen für finanzielle Solidarität wirtschaftsstarker Länder mit ärmeren EU-Ländern aus.
Große Vertrauensbasis gegenüber Deutschland und Frankreich: Anhaltend großes Vertrauen der EU-Bürger in Deutschland (67 Prozent) und gestiegenes Vertrauen in Frankreich nach der Wahl von Emmanuel Macron (60 Prozent).
Das Thema "Flüchtlinge" ist weiterhin Thema Nr. 1, verliert aber an Brisanz, besonders aus deutscher Sicht: Der Anteil der Deutschen, die die Flüchtlingspolitik als eine der wichtigsten Aufgaben der EU anführt, hat sich seit 2015 fast halbiert von 75 auf 41 Prozent.
Die Ansichten, wer für die Regelung von Aufnahme und Verteilung von Geflüchteten zuständig sein soll, gehen in der EU stark auseinander: Während sich die westeuropäischen Staaten für eine europäische Lösung aussprechen, votiert in den beiden osteuropäischen Staaten die große Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger für eine nationale Zuständigkeit.
Das Meinungsforschungsinstitut „policy matters“ befragte im Mai/Juni 2017 im Auftrag der Friedrich-Ebert-Stiftung 7.000 Bürgerinnen und Bürger in acht EU-Mitgliedsländern (Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Schweden, Slowakei, Spanien und Tschechien). (Quelle: fes.de)
Verfasserangabe:
Herausgeber: Abteilung Internationaler Dialog, Internationale Politikanalyse. [Autor: Richard Hilmer]
Jahr:
2017
Verlag:
Bonn, Friedrich-Ebert-Stiftung
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ISBN:
978-3-95861-894-7
2. ISBN:
3-95861-894-4
Beschreibung:
24 S. : graph. Darst.
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Fußnote:
Projekt der Friedrich-Ebert-Stiftung: politik für europa # 2017 plus
Mediengruppe:
Bücher