Einleitung: Promotion trotz Ingenieurmangel?
„Der Ingenieurmangel kommt mit Wucht“ 1 hieß es vom Direktor des VDI Dr. Willi Fuchs in einem Interview am 22.Juni.2010. Das Phänomen Ingenieurmangel behandelte auch der Ingenieurmonitor des VDI in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Die Märzausgabe des Jahres 2011 beschreibt den Arbeitsmarkt für IngenieurInnen im Februar 2011. Hierbei ist die Rede von 58.400 fehlenden IngenieurInnen, wovon alleine 14.300 dem Fachbereich Elektrotechnik zuzuordnen seien ². Das Bundesministerium für Bildung und Forschung schrieb im Jahr 2002 eine Studie über den Ingenieurbedarf und wie dieser zukünftig gedeckt werden könne³.
Demnach gestalten sich die Arbeitsmarktaussichten für ElektrotechnikingenieurInnen durchaus günstig. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, inwiefern sich der Aufwand einer langjährigen und arbeitsintensiven Promotion im Hinblick auf den außeruniversitären Arbeitsmarkt für ElektrotechnikingenieurInnen rentiert.
Hinzu kommt der Ruf nach verkürzten Schul- und Studienzeiten. Die Umstellung des Abiturs auf zwölf Jahre sowie die Verkürzung der Studienzeiten im Rahmen des Bologna-Prozesses sollen unter anderem dazu beitragen, Fachkräfte eher auf den Arbeitsmarkt zu bringen. Vor allem die Einführung des Bachelorabschlusses weckt bei vielen Unternehmen die Hoffnung, offene Ingenieurstellen schneller zu besetzen4.
Eine Promotion bewirkt jedoch genau das Gegenteil. Sie führt dazu, dass sich der außeruniversitäre Berufseinstieg weiter nach hinten verschiebt und die IngenieurInnen entgegen der Wünsche der Unternehmen erst später zur Verfügung stehen.
Daraus ergeben sich unterschiedliche Ansichten zu dem Thema Promotion. Während die einen sagen, eine Promotion lohne sich, sprechen andere davon, dass diese sogar schaden könne. Wiederum andere sind der Meinung, dass eine Promotion nur für bestimmte Bereiche sinnvoll sei 5. Diese Arbeit vertieft die beschriebene Thematik speziell für ElektrotechnikingenieurInnen. Es werden die unterschiedlichen Chancen und Risiken aufgezeigt, welche sich durch eine Promotion von ElektroingenieurInnen im Hinblick auf eine außeruniversitäre Beschäftigung ergeben können.
Fußnoten:
1: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2010, Ingenieurmangel
2: Vgl. Erdmann, V.; Koppel, O., 2011, Ingenieurmonitor, S. 9
3: Vgl. Neef, W.; Kolrep-Rometsch, H.; Rometsch, U.2, 2002, Ingenieurbedarf
4: Vgl. Gilmann, B., 2008, Bachelor-Absolventen
5: Vgl. Demmer, C., 2009, Ingenieur-Promotion
Verfasserangabe:
vorgelegt von: Sarah Lenke ; Erstprüfer/in: Herr Prof. Dr. Scharpf, Zweitprüfer/in: Herr Prof. Dr. Frey
Jahr:
2011
Verlag:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Aufsätze:
Zu diesem Aufsatz wechseln
opens in new tab
Diesen Link in neuem Tab öffnen
Mehr...
Systematik:
Suche nach dieser Systematik
08.05.06
Suche nach diesem Interessenskreis
Beschreibung:
109 Bl. : graph. Darst.
Schlagwortketten:
Sprache:
Deutsch
Fußnote:
Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2011, Erscheint auch als Print-Version
Mediengruppe:
Bachelorarbeiten