In dem 170 Seiten umfassenden Koalitionsvertrag 2021 zwischen der SPD, den Grünen und der FDP befindet sich zu Beginn ein Kapitel über die Digitalisierung. Dort heißt es: „Deutschland braucht einen umfassenden digitalen Aufbruch“ (S. 15). Zu diesem plakativen Ziel muss man kein Wort verlieren. Vergleicht man beispielweise das Niveau der Digitalisierung in der Bundesrepublik Deutschland mit dem in den baltischen Staaten, wird erkennbar, welche Anstrengungen in welchem Tempo in unserem Land noch nötig sind. Auch der derzeitige Krieg in der Ukraine führt uns aktuell vor Augen, welche Versäumnisse in Sachen Digitalisierung in unserem Land zu konstatieren sind. Wie verschiedene Medien wiederholt berichteten, haben sich zu uns geflüchtete Ukrainer erstaunt darüber gezeigt, dass sehr viele staatliche Leistungen in der Bundesrepublik eine persönliche Vorsprache bei einer Behörde erfordern. „Bei uns in der Ukraine geht dies meistens online“ (zB Süddeutsche Zeitung v. 2.12.2022, S. 17). Ein weites Feld also für die staatliche wie die nichtstaatliche Verwaltung (diese Thematik wird sehr gut dargestellt von Ludewig, Bürokratie, Regulierung, Verwaltung in der Krise. Update für Deutschland, 1. Aufl. 2021). (Quelle: www.beck-online.beck.de)