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Dicksein in der creative-class-Stadt Düsseldorf - Akzeptanz und Toleranz oder ästhetisch motivierte Diskriminierung?

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Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Wolf, Johanna; Hochschule der Bundesagentur für Arbeit [Grad-Verleihende Institution]
Verfasserangabe: vorgelegt von: Johanna Wolf ; Erstprüfer/in: Herr Prof. Dr. Peter Guggemos, Zweitprüfer/in: Herr Prof. Dr. Michael Scharpf
Jahr: 2012
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
Mediengruppe: Bachelorarbeiten
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Inhalt

Kaum ein Thema ist sowohl heute als auch in den letzten Jahrhunderten so aktuell wie das Streben nach einem gewissen Schönheitsideal. In Zeiten, in denen Fitnessstudios 24 Stunden geöffnet haben, sich Models mit perfekten Maßen so häufig wie noch die auf Plakatwänden in Pose setzen und Designerlabels keine Konfektionsgrößen über 40 führen, wird deutlich, welches Schönheitsideal derzeit besteht: Wer schlank ist, ist schön. Das ist nichts Neues. Doch es geht noch weiter. Viele Studien zeigen, dass attraktive Menschen mehr Erfolg im Leben haben und allgemein als kreativer, durchsetzungsstärker und verträglicher gelten. Bereits attraktive Babys bekommen mehr Aufmerksamkeit von ihren Eltern. Dieser Vorteil zieht sich dann wie ein roter Faden durch Schule und Beruf und besteht selbst vor Gericht, wo Richter schöne Menschen häufig nachsichtiger Behandeln1.
 
Diese Arbeit konzentriert sich jedoch nicht auf die Attraktivität im Ganzen, sondern auf ein Kriterium, das diese ausschlaggebend beeinflusst: das Körpergewicht.
Die Frage ist, inwiefern das Gewicht eines Menschen die Chance auf einen Arbeitsplatz beeinflusst. Der Fokus wird hierbei auf die Stadt Düsseldorf gelegt, welche mit ihren zahlreichen namhaften Unternehmen in den Bereichen Werbung, Mode, Messe und Beauty eine Stadt mit ausgeprägtem kreativem Sektor darstellt. Kann es sein, dass es als beliebter Mensch genau aus diesem Grund schwerer ist einen Arbeitsplatz in Düsseldorf zu finden? Richard Florida hat in seinem Buch „The rise of creative class“ nachgewiesen, dass tolerante und offene Gemeinschaften die Grundvoraussetzungen für den Erfolg kreativer Wirtschaften sind. Doch wie tolerant ist die kreative Klasse gegenüber dicken Arbeitnehmern? (Der Begriff dick ist nicht abwertend, sondern in seinem ursprünglichen Sinn zu verstehen). Um diese Fragen beantworten zu können, wurden Befragungen von Personen durchgeführt, die diesen Sachverhalt aus drei verschiedenen Sichtweisen betrachten und beurteilen können. Sowohl die Arbeitgeber aus dem Bereich Werbung, Marketing, Beauty und Mode als auch die übergewichtigen Menschen wurden hier zu Wort gebeten. Ferner ist die Arbeitsvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (BA), die als Schnittstelle beider Positionen fungiert, mit einbezogen worden, um einen Eindruck über Tendenzen und mögliche Ansätze bei der Vermittlung von übergewichtigen Menschen zu erlangen.
 
Ziel dieser Arbeit ist es, darüber hinaus zu ermitteln, in welchen Berufsgruppen sich die Chance auf einen Arbeitsplatz für dicke Menschen erhöhen bzw. reduzieren. Siegen bei den Einstellungsverfahren die allgemein bekannten Vorurteile „Dicke werden öfter krank“ und „Dicke sind weniger ästhetisch“, oder liegt das Hauptaugenmerk auf die jeweilige Position erforderlichen Kompetenzen und Fähigkeiten? Das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG) soll Benachteiligungen u.a. bei der Personaleinstellung aufgrund von verschiedenen Eigenschaften entgegenwirken. Hierzu gehören gemäß § 1 (1) AGG die Benachteiligung aufgrund der Rasse, des Geschlechts, des Alters, der ethnischen Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung und der sexuellen Identität. Das Gewicht oder das äußere Erscheinungsbild, beides schwer greifbare und auf subjektive Wahrnehmung beruhende Gesichtspunkte, spielen hierbei keine Rolle. Doch wird die Entscheidung der Personalverantwortlichen nicht häufig gerade von diesen äußerlichen Aspekten beeinflusst und in welchen Berufen wird darauf besonders Wert gelegt? Die Frage, die sich hier für die Arbeitsvermittlung stellt ist, ob es effektive ist, dicken Menschen von Bewerbungen in bestimmten Berufsfeldern von Vorneherein abzuraten, oder ob die Stärkung des Selbstwertgefühls im Fokus stehen sollte, um die Vermittlungschancen wiederum als selbstgewusst Dicker² zu erhöhen?
 
[…]
 
 
Fußnoten:
1: Vgl. Psychologie Heute, September 2010, S. 18
2: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichwohl für beiderlei Geschlecht.
 

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Details

Verfasserangabe: vorgelegt von: Johanna Wolf ; Erstprüfer/in: Herr Prof. Dr. Peter Guggemos, Zweitprüfer/in: Herr Prof. Dr. Michael Scharpf
Jahr: 2012
Verlag: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit
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Systematik: Suche nach dieser Systematik 04.02.02
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Beschreibung: 194 Bl. : graph. Darst.
Schlagwortketten:
Übergewicht / Arbeitsmarkt / Arbeitsvermittlung
Empirische Sozialforschung / Interview
Beteiligte Personen: Suche nach dieser Beteiligten Person Guggemos, Peter [AkademischeR BetreuerIn]; Scharpf, Michael [AkademischeR BetreuerIn]
Sprache: Deutsch
Fußnote: Mannheim, Hochschule der Bundesagentur für Arbeit, Bachelor-Thesis, 2012, Erscheint auch als Print-Version
Mediengruppe: Bachelorarbeiten